Der Kirchenwirt in Leogang seit 1326

Salzburger Land - Österreich

1326 – wurde der Kirchenwirt (damals Taverne zu Sankt Leonhard) erstmals urkundlich erwähnt und ist seither durchgängig ein Wirtshaus – und somit das älteste im Salzburger Land in Österreich.

1562 – Salome, Wirtin in Leogang und Geliebte von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Reichenau.

1601 – Landwirtschaft beim Kirchenwirt „Hinterleoganger Zöch“ und Einzug des damaligen Ortsbauernobmanns (Funktion eines Maiers).  Der Handel nahm stetig zu, das Säumerwesen trat in den Vordergrund. Ursprünglich begleitete der Besitzer mit seinen Knechten seine Ware hoch zu Ross. Befördert wurden Waren aller Art, sehr oft Wein, Salz und Getreide.

1751 – Der Pfarrhof war bis zu diesem Jahr das „Oberhaus“ vom Kirchenwirt und diente als Speicher zur Lagerung des Zehentgetreides, denn zum Eigenbedarf hätte nur ein Raum des Gebäudes genügt. Da die Stallungen im obersten Trakt des Gebäudes liegen und sich im Haupttrakt neben dem Pferdestall der sogenannte „Samerstall“ befindet, nimmt man an, dass sich hier die Samer nach harter Reise gelabt, ausgeruht und vergnügt haben.

Nach mehreren Besitzern erwarb Gabriel Kröll 1878 durch Kauf das Kirchenwirtsgut. Von diesem ging es an Ulrich Stöckl, gewesener Irrachbauer und Unterwirt in Saalbach über, dessen Nachkommen nun in der 5. Familiengeneration immer noch im stolzen Besitz des Kirchenwirts sind.

2010 – Die denkmalgeschützten Gebäude gleich neben der Leoganger Kirche sind heutzutage wegen Küche und Ambiente ein Treffpunkt für Feinschmecker. Wer hier genießt, taucht ein in die romantische Behaglichkeit einer anderen Zeit. Das Gewölbe bietet ein Ambiente, das auch gestressten Seelen Ruhe und Wärme gibt. Der historische Kirchenwirt ist allgegenwertig und wird gekonnt mit modernen Bedürfnissen verbunden. Das Spiel von kreativer Bodenständigkeit hat in diesem besonderen Kulturdenkmal Platz gefunden.

Erste nachweisbare Besitzer ANNO 1562 Salome Kharlin – ihr folgte ANNO 1601 Bartlm. Pünler & Frau Barbara – ANNO 1606 Salome Pühlerin geb. Christerin – ANNO 1646 Fam. Pirnbacher – 1667 Sohn Rupprecht – 1702 Sohn Jakob – 1747 Sohn Franz – Kauf durch Hofherr Franz – 1754 an Töchter und durch Heirat 1755 Georg Poschacher und Frau Anna – 1766 Sohn Sebastian – 1801 Sohn Johann – 1826 Sohn Georg – 1830 Matthias und Agatha Schwarzenbäck – 1870 Johann Wohlfahrtstätter – ANNO 1878 Kauf durch Gabriel Kröll –  Tochter Anna und Ulrich Stöckl – 1915 Sohn Georg Stöckl und Frau Magdalena – 1957 an Sohn Georg Stöckl und Frau Franziska – 1976 an Tochter Elisabeth und Mann Hannes Unterrainer – 2010 an Kinder Barbara Kottke und Hans-Jörg Unterrainer.
(nach archivalistischen und traditionellen Unterlagen gesammelt von Oberschulrat Ludwig Pürstl)

Der Kirchenwirt l(i)ebt Kultur

Tradition never gets old…“

Der Kirchenwirt hat seit 1326 unzähligen Gästen Rast, Ruhe und Erholung geboten. Selbst Kaiser und Könige haben in den vergangen Jahrhunderten Halt im Kirchenwirt gemacht. Ein bedeutendes Erbe aus der Vergangenheit ist das gotische Schüttgewölbe im denkmalgeschützten Samerstall. Das Wirtshaus zeigt sich heute, nach einer minuziösen Restaurierung, in diskreter Eleganz und mit dem Komfort eines modernen Hotels. Die bereits 5. Familiengeneration profiliert ein authentisch, historisches Hotel und das älteste Wirtshaus im Salzburger Land  als Kulturgut und belebt dies emotional. Dabei wird ein kulturelles Gesamterlebnis vermittelt, das mit allen Sinnen genossen werden kann. Gäste vom Kirchenwirt erwartet eine unvergleichliche Erlebnisfülle, die von der echten historischen Substanz ausgeht. Hier wird Geschichte anhand von Originalen erlebbar gemacht – eingebettet in Kultur und Natur.

Der Kirchenwirt in Leogang seit 1326

Sehnsucht nach dem Kirchenwirt

Einem Gefühl nachspüren, das noch immer in mir hängt. Die Stunden im Kirchenwirt, was es ausmacht. Zum ersten Mal den Kirchenwirt gemächlich betreten und sofort wohl gefühlt, gleich gespürt: an diesem Ort will ich bleiben. Nun sitze ich schreibend, erinnere mich. Worte fließen – ein Text entsteht.


Text von Prof. Dr. Friedric Idam – Historiker